Samstag, 5. September 2015

8 Dinge, die ein Hipster 2015 im Kühlschrank haben muss #hipster

Bildquelle: etsy
Es ist ein Phänomen unserer Zeit - die Spezies Hipster.
Sie hat es sich zum Maßstab gesetzt die Trends zu durchleben bevor die breite Masse,
der "Mainstream" sie überhaupt als auflebenswert erkannt hat.
Meinen Fashion Blogger Vorreiter in der Modewelt zu sein, wir Food Blogger ab
und an den nächsten Food-Trend hervorrufen zu können oder die Tech Blogger bestimmen
zu können, ohne was das Sozialleben in 5 Jahren nicht mehr zu denken sein wird,
sind Hipster einfach der Allrounder unter den Trendgebern.

Einmal Coolness zum Löffeln bitte? Geht klar!
Denn Hipster vereinen all das. Sind auf allen Gebieten auf dem Laufenden. Nein. Stopp.
Sie sind vor dem Laufenden. Denn sie wissen einfach wie es laufen wird.
Und das egal ob Musik, Mode, Urlaubsort, Essen, Bücher, Szene-Café oder Tech-Gadget.
Und da Hipster solche Allround-Talente sind, möchte ich euch heute eine Liste von Lebensmitteln
geben, die diesen gewissen "hipster chic" haben. Lebensmittel die ihre Fühler so langsam
zum Mainstream ausstrecken, sich an den Hipstern, Szenekennern und Ökos entlang hangeln
um auf den Durchbruch zuzusteuern.
Für Hipster mit ihrer emsigen Gegenwartszugewandtheit und ihrem strikten Qualitätsbewusstsein
sind diese Lebensmittel ein alter Hut.
 (:hust: ich meine natürlich alter Schnäuzer, um im Hipster-Jargon zu bleiben) 
Wie nah ihr dem Hipster Zeitgeist in Sachen Food seid, könnt ihr anhand dieser
8 Punkte Check-Liste quasi selbst überprüfen.

Na was fehlt in eurer Vorratskammer noch um Hipster zu sein?

Nummer 1: Green Smoothies
Green Smoothies sind wohl DAS Getränk, welches durch die Hipster-Dynastie aufleben durfte
und fortan in der Kühlabteilung jedes Supermarktes, jedes trendbewussten Kochbuchs
und jeder instagram-page zu finden sein muss.
Doch eine Frage stellt sich mir an all die Anhänger des Green Smoothie-Kults:
Aus nochmal welchem Grund sollte ich fortan meinen Spinat nicht zum Mittag,
sondern stattdessen in den Obst-Shake hauen..?
Die Frage wird natürlich nur gestellt, falls man die letzten zwei Jahre Food-Trends verpasst hat...
Jaja ich weiß, als "geschmackvoller Imbiss mit Nährstoffpower, wie ich sie sonst nicht bekomme", wird das grüne Etwas angepriesen, aber mal ganz ehrlich, Erleichterung der Verdauung hin oder Aufbrechung der Zellstruktruktur her: ich kaue mein Gemüse lieber.
Und ja ich hab lieber einen Obst-Smoothie anstatt eine letztendlich doch eher bräunlich anstatt grünlich aussehenden, achsooo gesunden, nach einer Mischung aus Petersilie, Orange und Fenchel riechenden Brühe.


Nummer 2: Quinoa
Was für Debatten das Inka-Korn auslösen kann, habe ich ja bereits bei meinem
Artikel zu Quinoa dieses Jahr selbst feststellen dürfen.
Doch für Hipster ist klar: Quinoa ist THE SHIT.
Egal ob Frühstück, Mittag oder Abendessen, Quinoa geht immer.
Vorbei die Zeiten von Couscous, Haferflocken ... und wer spricht überhaupt noch von Reis?
Genau das richtige Quäntchen Öko und Unbekannt steckt in der Superpflanze aus Bolivien ,
dass Hipster ganz verrückt nach ihr werden. Informiert man sich über Quinoa rückt zunächst einmal der Reichtum an Aminosäuren in den Vordergrund, danach kann aber auch schon erwähnt werden,
dass Quinoa sehr viel Proteine enthält, was natürlich die #healthylifestyle #vegan Hipster
zum Anlass nehmen, dass Inka-Korn ordentlich zu promoten.
Haben wir schon vom Preis geredet? Rund 12 Euro pro Kilo rufen doch bei jedem Hipster Fieber
eines nachhaltig angebauten, gesunden Produktes hervor.
Quinao kriegt von mir mit 1A Sternchen den #healthyliving Hipster-Stempel aufgedrückt.

Nummer 3: Kale Chips
Wenn der Grünkohl von Oma seit neuestem in Amerika als trendiger, knusprig leichter,
achso gesunder Snack, perfekte Alternative zu stinknormalen Kartoffelchips gehalten wird,
dann ist es wohl ein klarer Fall für Hipster. Bisher hauptsächlich unter Foodbloggern, Gesundheitsfanatikern und Hollywoodstars bekannt, hinterlasst die Grünkohlchips-Tüte,
die stilsicher aus dem ökologisch abbaubaren, fair produzierten Jutebeutel herauslugt bei dem 0815 Deutschen noch einen schiefen Blick auf dem Gesicht.
Während Grünkohl hierzulande als deftiges Wintergericht mit schön viel Speck gehandelt wird,
zaubern die Amerikaner aus dem Winterkohl Salate, Pasta und Chips. Die Calcium und
Vitamin C-Bombe konnte vor allem in Chipsform bei der Fastfood-Population schlechthin einen Hype auslösen, der wohl oder übel nach Europa zieht.
Derzeit noch als Underground-Snack perfekt für die Hipster-Vorratskammer!

Numero 4: Craft Beer
Craft wie Handwerk. Beer wie Bier.
Hierbei handelt es sich um handwerklich gebrautes Bier, quasi das Gegengewicht zum "Mainstream" Bier.
Angefangen hat der Craft Beer-Kult in den 1970ern als Biertrinker in den USA lediglich Zugriff auf mehr schlecht als rechtes Industriebier hatten und wohl aus Verzweiflung anfingen selbst zu brauen.
Die besten "homebrewers" schafften es zu microbreweries (dt. Mikrobrauereien), die ihre Biere in der Gegend verkauften. Bis heute konnten sich solche Mikrobrauereien aufrecht erhalten, nur dass mit der Whole-Food-besser-Esser-Hipster-Ära Craft Beer populär wurde.
Eine genaue Definition gibt es für Craft Beer nicht, allerdings dreht es sich stets um die Unabhängigkeit der Mikrobrauereien von Großkonzernen. Von Geschmacksvielfalt, darum außergewöhnliche Non-Mainstream-Biere zu brauen, die vielleicht nicht der breiten Masse zusagen, sich jedoch verstehen herauszustechen.
Ungewöhnliche Braustile, ausgefallene Rezepturen, möglichst keine Massenprodukt.
Eben möglichst Hipster. Gegen den Strom schwimmen, ganz anders sein. Craft Beer ist Hipster-Shit.

Nummer 5: Acai Pulver
Sie sind schwer auszusprechen, da müssen sie ja gut für uns sein - oder?
Klein, rund und blau kommt die Acai Beere äußerlich ähnlich der Blaubeere daher.
Die angeblichen Falten- und Fettkiller-Beeren werden getrocknet und in Pulverform angeboten.
Letzteres hat dann einen eher rötlichen Ton. Dank der Inhaltsstoffe wurde die Superbeere
bereits von Oprah Winfrey, der amerikanischen Talk Show-Queen schlechthin als Superfood vorgestellt. Und was Oprah sagt, das wird in Amerika der HIT, weshalb das Überschwappen der
Powerbeere über den großen Teich wohl auch nur eine Frage der Zeit war, bis sie in Öko-Abteilungen zu finden sein musste.
Ihren Ruhm verdankt die Beere ihrem hohen Gehalt an Antioxidantien, sie enthalten sogar mehr als Preiselbeeren oder Orangen. Antioxidantien fangen freie Radikale ein, die sonst die Zellen angreifen würden. So können der Alterungsprozess verlangsamt oder Krankheiten verhindert werden.
Da Hipster sich nur zu liebst ein Machtgesund-Gewissen anessen, ist eine Prise Acai-Pulver defintiv on top vom morgendlichen Green Smoothie oder der Breakfast Bowl eines jeden Hipsters!

Nummer 6: Süßkartoffeln
Noch ein Gemüse der Wir-essen-uns-gesund #healthyliving-Ära.
Die aus Südamerika stammende Knolle lebt besonders durch den Fitnesswahn nicht nur in Amerika, sondern auch Deutschland auf. Wird sie dank ihres Namens sofort mit der deutschen Paradeknolle, der Kartoffel in Verbindung gebracht, ist das Einzige, was die Beiden gemeinsam haben beim Aufzählen des unter der Erde Wachsens auch schon beendet. Die üblichen heimischen Erdäpfel sind Nachtschattengewächse, während die Süßkartoffel zu den Windengewächsen gehört und damit zu einer komplett anderen botanischen Pflanzenfamilie.
Galten Süßkartoffeln noch vor 15 Jahren als tropische, fremde Frucht aus dem Eine-Weltladen,
ist die Süßkartoffel heutzutage bereits zu den Discountern durchgedrungen, ja sogar im hippen Restaurant um die Ecke sind Speisen mit Süßkartoffel wie Süßkartoffel-Pommes zum wahren Renner geworden. Ein Trend, den wir Gesundheitsfanatikern und Hipstern verdanken, uns dafür jedoch bedanken können! So langsam auf der Abzweigung zum Mainstream sind Süßkartoffeln gerade noch bei Hipstern erlaubt. Denn wie sonst soll der Hipster denn sonst zu seinen homemade sweet potato crisps kommen?

Nummer 7: Hipster Health Chia Seeds
Dieses Superfood hat die Herzen der Hipster im Sturm erobert. Unscheinbar und eher unschön,
-wie eben die meisten Hipster-Trends-  kommen die kleinen schwarzen Kernchen daher. Eher geschmacklos mit einer Konsistenz, die Perlsago nahe kommt, hinterlassen Chia Samen geschmacklich keinen bleibenden Eindruck, wenn, ja wenn da nicht der hipster hype wäre.
Denn der macht bekannt, was sonst nur kleinkarierte Ernährungsberater auf der Rückseite der Chia Samen-Verpackung mit dem fetten Bio-Etikett lesen: die fabelhaften Inhaltsstoffe!
Fünfmal so viel Calcium wie Milch, einen Haufen Antioxidantien und Omega 3-Fettsäuren enthalten die kleinen Kraftpakete, was sie natürlich für jeden Hipster ganz schnell zu einer Geschmacksexplosion macht, auf welche ein jeder Hipster nicht verzichten möchte.
So kann man mitlerweile nicht nur Chia Samen in der nächsten Drogerie seines Vertrauens kaufen, nein selbst das Chia Samen-Gel, welches vorher noch mega umständlich selbst angerührt werden musste (Chia Samen mit Flüssigkeit vermischen, quellen lassen, fertig), kann nun bereits fertig erworben werden. Chia Samen - noch mehr hipster shit, welchen die Gesundheitsfanatiker nur all zu gerne sofort übernommen haben.

Nummer 8: Hummus:
Nun ja, es muss wohl eine der Nektar-Sorten sein, andernfalls kann ich mir nicht den Hype um
Hummus erklären. Hummus schön und gut. Ein gesunder, proteinreicher Dipp aus dem Orient,
Jedoch was hat das Zeug an sich, dass man es derzeit wirklich auf jedem Food-, Lifestyle- und Beauty-Blog, jedem Blogger-Event und im Einkaufskorb vieler Möchtegern-Hipster findet?
Hummus ist bei weitem nichts neues. Bereits seit dem 13. Jahrhundert gibt es Rezeptüberlieferungen aus Nordafrika und dem Mittleren Osten, die dem Hummus sehr ähnlich scheinen. Auch auf Speisekarten orientalischer Restaurants ist Hummus keine Neuentdeckung.

Hummus ist ein weiteres Beispiel für Dinge, die Hipster aus den Tiefen der Geschichte herausbuddeln und dann fancy vermarkten. Beste non-food Beispiele: Hornbrille und Sweater.
Nichtsdestotrotz der als healthy chic vermarktete Hummus ist eine nette Alternative zu Mayo oder sonstigen Dipps zu Fladenbrot und Gemüsesticks, aber: Hummus ist nicht lebensnotwendig.
Letzendlich bleibt es einfach ein Dip aus pürierten Hülsenfrüchten. Get over it. 




Was haltet ihr von der Hipster-Dynastie und vor allem: Was nervt euch am meisten?
Sind Hipster Schuppen für euch ein cooler Abstecher oder doch eher der als Rennpferd verkaufte Esel? Eure Meinung interessiert mich!

3 Kommentare:

  1. Ich schmeiß mich weg, der Artikel ist der Hammer! Ich feier dich ohne Ende. Bis auf eine kleine Ausnahme: Süßkartoffeln sind tatsächlich der Wahnsinn.
    LG, Katja von http://die-katscha.blogspot.de

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    1. Freut mich sehr, dass dir der Artikel gefällt! Bei Süßkartoffeln muss ich dir auch Recht geben ;)
      Das ist das einzige Lebensmittel für das wir uns bei den Hipstern bedanken dürfen, dass sie so einen Hype um es ausgelöst haben - andernfalls hätte ich niemals so wahnsinnig tolle Süßkartoffel Pommes probieren dürfen! Liebe Grüße, Kathrin

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  2. Toller Blog & einer meiner Lieblingsartikel. - Mach weiter so! :-)

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